Tagesablauf in der Kita
Essen und Mahlzeiten
Essen und Trinken sind viel mehr als nur satt zu werden und gesund zu bleiben. Wer gemeinsam am Tisch sitzt, der genießt, plaudert, tauscht sich aus, vergleicht und lernt.
Essen ist Genuss, macht Spaß und spricht den Körper und die Sinne gleichermaßen an. Wer bewusst damit umgeht, lernt dabei viel über Lebensmittel, aber auch über sich und seine Umwelt.
Den Kindern soll eine wertschätzende Haltung und Dankbarkeit für das Essen vermittelt werden. Nach Möglichkeit sollen die Kinder die Essensmenge selbst bestimmen. Die Kinder werden nicht zum Essen gezwungen. Wir halten sie an, das Essen wenigstens zu probieren, um so auch an Lebensmittel herangeführt zu werden, die ihnen noch nicht so vertraut sind. Wir akzeptieren, dass es für jeden Speisen gibt, die er nicht mag.
Freispiel
Im Freispiel erlebt das Kind einen selbst zu bestimmenden Freiraum. Das freie Spiel ist für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung. Im Spiel kann das Kind Erlebnisse und Gegebenheiten, die es bewegt, nacherleben und verarbeiten. Vorgelebtes von uns Erwachsenen wird ebenfalls im Spiel nachgeahmt.
Die Lernprozesse der Kinder entwickeln sich durch Beobachten, Nachahmen und das gemeinsame Spiel miteinander. Das Kind erlebt sich als eigenständige Persönlichkeit, dies ist eine wichtige Grundlage für ein positives Selbstbild und entdecken seiner Selbstwirksamkeit. Spielerisch erkundet sie die Welt und findet schrittweise durch Versuch und Irrtum heraus, was wie funktioniert, was sich auf welche Weise entdecken, gestalten und als neue Erfahrung verankern lässt.
Ruhen und Schlafen
Ein Tag in der Kita ist für Kinder ebenso anstrengend wie für Erwachsene ein Tag bei der Arbeit. Permanent umgeben von anderen Kindern und Erwachsenen, oft ist es laut, es gibt viele neue Eindrücke und Reize, Konflikte, Emotionen, die Abwesenheit der engsten Bezugsperson: diese und weitere Faktoren strengen die Kinder an und verstärken das Bedürfnis nach Ruhephasen und Entspannungsmomenten.
Für eine gesunde und positive Entwicklung ist eine Entschleunigung und eine kleine Auszeit vom Alltagsstress in der Kita ohne Lärm essenziell. Je jünger die Kinder sind, desto höher ist in der Regel ihr Ruhe- bzw. Schlafbedürfnis. Mit zunehmendem Alter regeln die Kinder ihren Gesamtschlafbedarf. Wenn ein Kind ausreichend schläft oder ruht und sich dabei erholen kann, dann beeinflusst dies in hohem Maße seine physische Gesundheit und sein psychisches Wohlbefinden, Stresshormone werden reduziert und der Körper regeneriert. Erlebt das Kind Ruhe positiv, wird es sich im Alltag immer wieder Ruhezeiten einräumen.
Unsere Aufgabe im Kindergarten ist es, Zeiten und Möglichkeiten der Ruhe und Entspannung für das Kind anzubieten, die individuell gestaltet sind. Die jüngeren Kinder, die einen Mittagsschlaf benötigen, haben in unserem liebevoll gestalteten Schlafraum ihr eigenes Softbett mit ihrer eigenen Bettwäsche von zu Hause. Mit dem vertrauten Geruch von zu Hause und ihren Kuscheltieren und Schnuller, die sie zum Schlafen eventuell benötigen, fühlen sie sich besonders wohl.
Bei der Ruhephase schaffen wir eine gemütliche Atmosphäre und die Kinder können bei leiser Musik, Hörspielen oder beim Büchervorlesen entspannen und zur Ruhe kommen. Sie können die Möglichkeit nutzen, sich auf Matratzen mit Decken und Kissen zu legen und die Augen zu schließen, wenn sie das möchten. So können sie die Eindrücke und Reize vom Vormittag verarbeiten und sind ausgeruht für die Nachmittagsangebote.
Gesundheit und Hygiene
Die Kinder erlernen durch die gezielte Nutzung gesundheitsrelevanter Alltagssituationen einfache Kenntnisse über Körperpfl ege und Hygiene.
Durch verschiedene Sinnesübungen wird die Körperwahrnehmung der Kinder geschult und verbessert. Außerdem werden die Kinder angeleitet, wie Unfälle und Krankheiten vermieden werden können und lernen den Umgang mit Gefahren und Risiken. Regelmäßiges Händewaschen sowie Toilettengänge und Sauberwerden begleiten wir altersgerecht. Auch Zahnhygiene ist in unserem Jahresablauf integriert und wird ausführlich inklusive eines Zahnarztbesuches behandelt. Nach dem Mittagessen werden in unserer Einrichtung gemeinsam die Zähne geputzt.
Ernährung
Die Nahrungsaufnahme spielt eine große Rolle, wenn es um das Wohlbefinden geht.
Nur wenn die Grundbedürfnisse gestillt sind und wir uns wohlfühlen, können wir lernen. Beim Frühstück und Mittagessen achten wir besonders auf eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung. Die Kinder bekommen einmal wöchentlich Müsli, einmal wöchentlich Brötchen und die anderen Tage frisches Bio-Brot zur Verfügung gestellt. Dieses dürfen sie mit verschiedenem Aufschnitt belegen. Zusätzlich gibt es jederzeit Obst und Gemüse von der Biogärtnerei, an dem sich die Kinder bedienen können. Auch beim von uns angebotenen Mittagessen wird auf eine ausgewogene Ernährung geachtet.
Die Kinder werden ermutigt, aber nicht gezwungen alles zu probieren. Wir möchten, dass unsere Kinder eine bewusste, aber zwanglose Haltung zu Nahrung entwickeln.
Sauberkeitsbegleitung
Bei der Sauberkeitserziehung ist uns besonders ein enges Zusammenwirken zwischen Elternhaus und der Einrichtung wichtig, da sie nicht nur von einer Seite aus bewältigt werden kann. Das Wickeln ist nicht nur Hygienemaßnahme, sondern eine wichtige pädagogische Aufgabe. Wir achten darauf, dass diese Aufgabe, gerade in der Eingewöhnungszeit, vorrangig von einer dem Kind vertrauten Person, der/dem Bezugserzieher/ in, übernommen wird. Für die Wickelsituation nehmen wir uns viel Zeit, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Für die Sauberkeitserziehung stehen uns ein großer Wickeltisch, zwei Toiletten mit Aufsatz und verschiedene Töpfchen zur Verfügung. Die Kinder sollen den Zeitpunkt selbst bestimmen können. Dabei stehen wir in engem Austausch mit den Eltern und auch mit den Kindern. Wir begleiten sie in dieser Zeit und uns ist wichtig, dass dies ohne Druck geschieht.
Im Kindergarten ergeben sich viele Situationen, in denen die Kinder zur Sauberkeit und Hygiene erzogen werden. Unter anderem:
- Händewaschen vor und nach jeder Mahlzeit
- Händewaschen nach dem Toilettengang
- Naseputzen und anschließendes Händewaschen
- Zähneputzen nach dem Mittagessen
- Vermittlung von Tischsitten