Bildung
Sozial-emotionale Bildung / Resilienz
In Zeiten von hohem gesellschaftlichem Druck möchten wir, dass die Kinder unserer Kita als widerstandsfähige Menschen der Gesellschaft aufwachsen. Durch die Stärkung der Kinder zu resilienten Menschen möchten wir präventiv die Gesundheit, die Psyche und auch vor Abhängigkeiten schützen.
Im sozialen Alltag ist es uns daher wichtig folgende Eigenschaften der Kinder zu fördern:
- Selbstwirksamkeit
(»Ich kann mit meinem Handeln zu einer Lösung beitragen.«) - Selbstwahrnehmung
(»Ich kenne mich, meine Stärken und Schwächen.«) - Selbststeuerung
(»Ich kann meine Gefühle selbstständig regulieren.«) - Soziale Kompetenz
(»Ich habe ein soziales Netzwerk was mir Unterstützung bietet.«) - Problemlösefähigkeit
(»Ich kann Herausforderungen meistern und lerne daraus.«) - Adaptive Bewältigungskompetenz
(»Ich halte Stress aus und kann mich danach wieder entspannen.«)
Religiöse und interkulturelle Bildung
In unserer Kita ist jedes Kind, jede Familie und jede/r Mitarbeiter/ in willkommen. Wir sind offen für alle Kulturen, Religionen und Sprachen dieser Erde.
Die Anmeldung der Kinder ist konfessionsungebunden. Wir wertschätzen alle Religionen und möchten diese auch voneinander kennenlernen. Daher werden sowohl die christliche Weihnachtszeit, als auch das muslimische Zuckerfest oder ähnliches bei den Kindern thematisiert. Wir passen uns hierbei immer wieder den Religionen und Interessen der Kinder bei der Thematisierung von Bräuchen an. Auch religiöse Lebensweisen wie beispielsweise der Verzicht auf Schweinefleisch wird bei uns ernst genommen und bei den Nahrungsangeboten durch Alternativen berücksichtigt.
Wir leben in einer Welt mit vielen Sprachen. Wir wertschätzen und interessieren uns für sie. Während des Mittagessens wünschen wir uns in kindgerechter Gebärdensprache einen »Guten Appetit«. Kinder dürfen ihre Muttersprache sprechen, wenn sie sich nicht anders mitteilen können. Auch Eltern dürfen eine andere Sprache sprechen, denn Menschen untereinander verstehen sich häufig auch mit Hand, Fuß und Herz. In wichtigen Situationen (z. B. Elterngesprächen) greifen wir auf ein Dolmetscherangebot des kommunalen Integrationszentrums des Kreis Borken zurück.
Sprache
Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Sprache begleitet uns in unserem ganzen Leben: Wir können hierdurch mit anderen Menschen in Kontakt treten, wir erlernen unser Wissen durch Sprache, wir benötigen Sprache im sozialen Umfeld, privat wie berufl ich, und erschließen unsere Welt durch sie. Sprache ist Voraussetzung dafür, dass viele andere Bildungsziele umgesetzt werden können. Sprache wird jedoch auch durch die anderen Bildungsbereiche gefördert. In der Regel vollzieht sich der Spracherwerb intuitiv und für das Kind überwiegend unbewusst. Wir möchten die Kinder unserer Kita in ihrer Sprachentwicklung unterstützen. Hierzu beobachten wir ihre Sprache, geben ihnen Sprechanlässe, fördern ihre aktiven und passiven Sprachfertigkeiten und unterstützen Eltern dabei die Sprachentwicklung ihrer Kinder zu begleiten.
Beobachtung
Wir nutzen für Kinder ab einem Jahr den standardisierten Bogen (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertagesstätten: Basik, Zimmer), um die Sprachentwicklung der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Hierauf basierend werden regelmäßig Förderziele innerhalb des Teams besprochen und innerhalb der alltagsintegrierten Sprachförderung und in gezielten Kleingruppen umgesetzt. Dabei stehen die aktuellen Interessen und Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund. Die Sprachentwicklung der Kinder wird innerhalb der Portfolioarbeit dokumentiert (siehe Punkt Portfolioarbeit).
Sprachförderung in Kleingruppen
Innerhalb der Woche findet in unserer Kita einmal wöchentlich die gezielte Sprachförderung in Kleingruppen statt. Ein/e feste/r Erzieher/in macht hierbei in Kleingruppen Sprachoder motorische Spiele und Angebote, um bei den Kindern, die besonderen Bedarf bei der Sprachentwicklung haben, phonologische Bewusstheit, Mundmotorik, Sprechfreude, Wortschatzerweiterung, Lautbildung usw. zu unterstützen.
Elternarbeit
Wir sehen es als besonders wichtig, dass auch im Zuhause der Kinder Sprache wertgeschätzt wird, Sprechanlässe geboten werden und es Sprachvorbilder gibt. Deshalb ermutigen wir die Eltern innerhalb der Elterngespräche, ihr eigenes Sprachverhalten zu refl ektieren und neue Ideen im Alltag zu Hause umzusetzen.
Hinweise auf Störungen in der Sprachentwicklung werden von den Fachkräften mit den Eltern thematisiert und es wird an Kinderärzte verwiesen.
Deutsch als Zweitsprache
Die Wertschätzung der Mehrsprachigkeit ist ein wichtiger Bestandteil zur Unterstützung der Sprachentwicklung innerhalb unserer Einrichtung. Neben der deutschen Sprache ist Mehrsprachigkeit eine wesentliche Ressource, die wertgeschätzt und als Chance begriffen wird.
Kinder, die eine andere Herkunftssprache sprechen, erhalten in unserer Einrichtung die Möglichkeit die deutsche Sprache zu erlernen und werden durch die alltagsintegrierte Sprachförderung unterstützt.
In unserer Kita werden andere Erstsprachen wertgeschätzt, hierdurch werden das Kennenlernen von anderen Sprachen und das Erleben von Vielfalt ermöglicht. Besonders die Kinder, die noch am Beginn ihrer Sprachentwicklung stehen oder Deutsch als Zweitsprache erwerben, profi tieren von Zugängen zur Sprache, die über die Wahrnehmung, den Körper und die Bewegung erfolgen.
Medienpädagogik
Medien spielen in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle. Besonders die digitalen Medien nehmen in der Schule und im Zuhause immer mehr Raum ein. Deshalb möchten wir den Kindern einen bewussten Umgang mit digitalen Medien vermitteln und ihre digitale Kompetenz stärken. Wir nutzen digitale Medien mit den Kindern zusammen zu bestimmten Themenprojekten, in der Maxigruppe, zum Musikhören im Alltag, um Fotos zu machen, mit Apps zur Sprachbildung oder kognitiven Kompetenz, um Bilderbücher oder Hörgeschichten zu hören u. v. m.
Medien, die wir nutzen sind:
- Kamera
- Computer
- Drucker
- Bilderbücher
- Beamer
- Tonie Box
- Musiklautsprecher
- Audiostift
- Tablet
Um einen bewussten Umgang mit Medien zu erlernen, ist es notwendig, zusammen mit den Kindern deren Medienverhalten zu reflektieren, über Gefahren zu sprechen und altersentsprechende Nutzung zu gewährleisten.
Naturwissenschaftliche und
mathematische Bildung
Durch den Kontakt mit der Natur werden die Kinder dazu angeregt, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Unser Außengelände bietet ihnen die Möglichkeit, verschiedenste Pfl anzen und kleine Tiere kennen und beobachten zu lernen. In unseren Hochbeeten sollen die Kinder das Wachsen der Obst- und Gemüsepfl anzen kennenlernen. So sind die Kinder beim Einsäen/Einpfl anzen bis zum Ernten dabei und lernen hierbei viel über die Natur, die Lebensmittel und auch die Wertschätzung gegenüber diesen.
Bewegung
Bewegung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Entwicklung von Sprache, den kognitiven und körperlichen Fähigkeiten. Kinder die sich ausgiebig und vielseitig bewegen, nehmen ihren Körper besser wahr. Sie entdecken ihren Körper und Ihre Fähigkeiten, schulen ihre Fein- und Grobmotorik, treten in Kontakt mit anderen, erforschen ihre Umgebung, erleben Erfolg und Misserfolg und lernen ihre Grenzen kennen.
Die Bewegungsförderung zieht sich wie ein roter Faden durch unseren Alltag. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Umgebung der Kinder immer weniger zu Bewegung einlädt, ist es uns wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen. Dies geschieht schon im alltäglichen Spiel. Unser großzügiger Gruppenraum mit verschiedenen Ebenen lädt die Kinder zum Klettern, Kriechen, Hoch- und Herunterkrabbeln etc. ein.
In unserem Toberaum werden regelmäßig »Bewegungsbaustellen « angeboten. Die Kinder können sich ausprobieren, Vertrauen in ihre eigenen motorischen Fähigkeiten entwickeln und dadurch ihr Selbstbewusstsein steigern.
Musisch-kreative Bildung
Ein besonderes Augenmerk legen wir in unserer Kindertagesstätte auf die musische Erziehung. Sie findet sich im Alltag häufig wieder. So werden z. B. regelmäßig Sitzkreise gemacht, in denen wir Lieder singen, Fingerspiele oder Rhythmikund Tanzspiele spielen.
Gemeinsames Singen fördert soziales Lernen und die Kontakt- und Teamfähigkeit. Die kognitive Entwicklung wird gefördert, indem sich die Kinder verschiedenste Texte und die Bewegungsprogramme der einzelnen Lieder merken. Die Koordination, die Sprache und auch das Taktgefühl werden durch das Singen und Spielen geschult.
Auch kreativ und künstlerisch können sich unsere Kinder frei ausleben. Dank des vom Gruppenraum abgetrennten Ateliers haben die Kinder die Möglichkeit, verschiedene Materialien auszuprobieren. Hier kann gemalt, geklebt, geschnitten, geknetet, gematscht und gewerkelt werden. Durch wechselndes Materialangebot werden die Kinder dazu eingeladen Neues kennenzulernen und mit verschiedenen Materialbeschaffenheiten umzugehen. Auch hierbei spielt Partizipation eine Rolle. Die Kinder entscheiden zum einen selbst, welche Werke sie an unsere »Bildergalerie« hängen und somit mit den anderen Kindern teilen. Und zum anderen haben sie die Möglichkeiten, die besonders »wichtigen« Werke in ihren Portfoliomappen einzuheften.